Ausbildung und Prüfungen der Teckel als Jagdhunde
Voraussetzung für die Teilnahme an Anlagen- und Jagdprüfungen ist die Schussfestigkeit, d.h., es werden nach 2 Gewöhnungsschüssen die Hunde einzeln im freien Feld geprüft, ob sie beim Schießen Angstreaktionen zeigen oder eben schussfest sind.
Schussscheue Hunde dürfen nicht an Prüfungen teilnehmen.
Die Schussfestigkeit kann auch beim Wassertest bewiesen werden. Der Wassertest ist ebenfalls eine Anlagenprüfung, bei der die Wasserfreude und das Bringen aus dem Wasser geprüft wird. Es wird eine tote Ente ins Wasser geworfen, dabei zwei Schüsse abgegeben und der Teckel, der das alles nicht sehen, nur hören darf, muss diese Ente auf dem Teich suchen und an Land bringen. An Lärm oder besonders Schüsse darf man die Hunde als Welpen nur langsam und vorsichtig gewöhnen, damit sie nicht schreckhaft werden. Also anfangs immer mit großen Abständen arbeiten.
Die Spurlautprüfung
Die Spurlautprüfung ist eine Anlagenprüfung, bei der die Anlagen eines Hundes, d. h. seine Nase, der Spurlaut, sein Spurwille und die Spursicherheit auf der Hasenspur in einem Feldrevier geprüft wird.
Warum auf einen Hasen und im Feldrevier? Ganz einfach, weil man den Hund nur auf einem freien Feld ausreichend weit beobachten und dann auch sicher beurteilen kann. Und auf den Hasen deshalb, weil man diesen im Feld findet, er schnell flüchtet und wenig Witterung hinterlässt.
Es wird also in einer Treiberkette gelaufen, die Hasen flüchten aus ihrer Sasse davon und der Hund, der diesen Hasen nicht sehen darf, wird an dieser Sasse angesetzt und muss die Hasenspur hinterher arbeiten. Da er ja den Hasen nicht gesehen hat, muss er also seine Nase gebrauchen.
Die Richter beurteilen dann, wie der Spurwille des Hundes ist, gibt er ausreichend Laut auf der Fährte und wie sicher hält er diese Hasenspur. Danach wird seine Nasenleistung beurteilt.
Ein Hund mit guter Nase wird diese Spur weit über 400 Meter arbeiten und wenn er sie mal verliert, sich bemühen diese Hasenspur wieder aufzunehmen und weiterzubringen.
Ja warum soll ein Hund überhaupt Spurlaut sein? Für uns ist das sogar Voraussetzung für die Zucht. Wenn ich mit meinem Hund zur Jagd gehe und er bei Drückjagden eingesetzt wird, das Wild aufstöbern und den Schützen das Wild vor die Büchse bringen soll, dann möchte man als Jäger schon hören von welcher Seite das Wild auf mich zukommt.
Da Rehe oder auch Rotwild und Sauen relativ leise flüchten, bzw., wenn man sie hört sind sie auch schon da und wieder vorbei, kann ich mich viel besser darauf einstellen, wenn das Wild durch einen Teckel, der es lauthals verfolgt, angekündigt wird.
Man hört dann schon von Weitem in welche Richtung die Hatz erfolgt. Wobei hier noch ein Riesenvorteil des Teckels zum Einsatz kommt: auf Grund seiner geringen Größe flüchtet das Wild nicht so schnell vor dem Hund, bleibt sogar manchmal stehen und lauscht, ob es noch verfolgt wird, kommt dadurch den Jägern und Schützen relativ langsam angewechselt, so dass der Jäger genug Zeit hat das Wild anzusprechen und einen sauberen Schuss anzutragen.
Das Stöbern als Jagdgebrauchsprüfung
Wenn wir einmal bei der Jagd und beim Stöbern sind, auch das Stöbern gibt es als eine Jagdgebrauchsprüfung. Bei dieser ist die erwähnte Spurlautprüfung Voraussetzung. Auch an das Revier werden bestimmte Voraussetzungen gestellt auf die wir nicht näher eingehen, nur das es eine bestimmte Größe hat und Wild müssen die Hunde finden und aufstöbern, aber bei allen jagdlichen Gebrauchsprüfungen wird auch ein Teil an Gehorsamsfächern von den Hunden abverlangt.
Bei vielen Jagden wird immer größerer Wert auf jagdlich brauchbare Hunde gelegt und dazu gehören die Gehorsamsfächer. Das heißt, der Hund muss leinenführig sein, soll den Jäger beim Pirschen nicht behindern, sondern ordentlich bei Fuß gehen, nicht an der Leine herumziehen, so dass der Jäger jederzeit schießen könnte.
Der Hund soll abgelegt werden können. Auch wenn sich sein Führer entfernt, soll er ruhig am Rucksack abliegen. Das kann frei oder auch angeleint erfolgen. Ein Hund der unangeleint bei Fuß geht oder unangeleint abgelegt wird, bekommt dann natürlich auch immer die höheren Punkte bei einer Prüfung.
Auch wenn der Hund beim Schützen abliegt, mit oder ohne Leine, Treiber gehen durch den Wald, dann muss er ruhig auf seinem Platz bleiben. Das sind also die Teile der Gehorsamsfächer, die ein Hund haben muss, wenn er jagdliche Brauchbarkeit in seiner Ahnentafel und bei der Jagdbehörde nachweisen möchte.
Die Schweißprüfung
Das höchste für einen Jagdhund ist aber die Schweißprüfung. Diese Prüfung ist für unsere Hunde wichtig, um angeschossenes oder nicht in Sichtweite verendetes Wild zu finden.
Schweiß, so nennt der Jäger das Blut des Wildes, wird wenn man Wild erlegt aufgefangen und eingefroren. Nach wirklich ausreichend Übungsfährten und wenn der Hund ein Jahr alt ist, Voraussetzung: schussfest, kann man diese Prüfung ablegen.
Bei der Prüfung, wie auch beim Üben, wird mit Wildschweiß eine künstliche Wundfährte, also eine Blutspur gelegt, getupft oder getropft, mindestens 1000m lang, mit 3 Haken, an denen diese Wundfährte sozusagen die Richtung ändert, erst am nächsten Tag, zur Prüfung, von den Hunden gesucht.
Auch Wundbetten sind dazwischen, wo sich das Wild sozusagen wegen der Schmerzen mal niederlegt, in diesen Wundbetten findet der Hund dann mehr Schweiß bzw. Blut und Haar vom Wild.
Ein Richterteam beurteilt hier die gesamte Arbeitsweise auf dieser Fährte, den Fährten- oder auch Finderwillen und natürlich die Fährtensicherheit. Bei der Naturarbeit ist nachher wieder ganz wichtig: ist das Wild krank geschossen und flüchtet noch bei einer solchen Nachsuche am Riemen, wird der Hund geschnallt, d. h. der lange Riemen kommt ab und der Hund verfolgt dann das kranke Stück mit lautem Hals – also Spurlaut.
Man muss hören in welche Richtung Wild und Hund jagen, man muss dann als Nachsuchenführer auch fit sein und hinterher kommen und irgendwo und irgendwann stellt sich das kranke Wild vor dem Hund und dann muss man das Wild unter großer Vorsicht vor dem Hund erlegen oder auch abfangen.
An dieser Stelle muss man aber auch unbedingt erwähnen, dass bei geringen Schussverletzungen, wenn das Wild noch schnell auf den Läufen ist, mit dem Teckel für solche Nachsuchen auch die Grenze erreicht ist. Hier ist ein großer und schneller Hund erforderlich, der dem Wild schnell folgen kann und vor allem auch ohne Schweiß das Wild findet.